Das Gespannfahren ist eine der offiziellen Pferde- und Ponysportdisziplinen der Federation Equestre Internationale, des internationalen Pferdesportverbandes. Es werden in allen Kategorien, Ein-, Zwei-, Vierspänner und Ponys im Zweijahresturnus Weltmeisterschaften ausgerichtet. In der Schweiz finden alljährlich die Schweizermeisterschaften statt, wo jede Gespannart ihre Medallienträger kürt. Dafür qualifizieren können sich lizenzierte Fahrerinnen und Fahrer der Kategorien l (leicht), m (mittel) und s (schwer) die an nationalen Turnieren teilnehmen.
Dressurprüfung
Eleganz und Harmonie
Die Gespanne stellen sich in stilvoller ländlicher oder städtischer Anspannung in der Dressur vor. Sie fahren auf einem Dressurviereck von 40 mal 100 Meter vorgeschriebene Lektionen. Die Ponys sollen sich gehorsam, leichtfüssig, in perfekter Haltung an den Hilfen stehend, zeigen. Takt, Losgelassenheit, Schwung und Ausstrahlung der Ponys werden von drei oder international von fünf Richtern mit Noten bewertet. Ebenso werden die Korrektheit der vorgeschriebenen Figuren und die Hilfestellung des Fahrers beurteilt.
Marathon / Geländeprüfung
Teamarbeit und Nervenkitzel
Im Marathon, der actiongeladenen Teildisziplin einer Vollprüfung werden Fahrer, ihre Grooms (Beifahrer), Ponys und Material geprüft. Die elegante Dressurkutsche wird gegen einen stabil gebauten Geländewagen getauscht. Auf einer bis zu 20 Kilometer langen, in drei Phasen aufgeteilten Strecke, müssen Kondition, Leistungswille und die Geschicklichkeit der Ponys unter Beweis gestellt werden. Die Fahrkunst, das Gefühl für Geschwindigkeit des Fahrers, schnelle und geschickte Hände sowie die gute Zusammenarbeit mit den Grooms entscheiden über wertvolle Sekunden.
Hindernisfahren / Kegelfahren / Töggele
Präzision und Gehorsam
Hier, in der Regel am letzten der Turniertage, fällt die Entscheidung über den Gesamtsieg. Gehorsam, Durchlässigkeit und Kondition der Ponys nach der rasanten Geländefahrt vom Vortag, die Geschicklichkeit und vorallem die Nerven des Fahrers werden nochmals geprüft. In einem Parcour gilt es bis zu 20 Kegelpaare so schnell wie möglich zu durchfahren ohne die Bälle, die auf den Kegeln platziert sind, abzuwerfen. In der Regel wird in umgekehrter Reihenfolge des Zwischenklassementes aus Dressur und Gelände gestartet. Das bedeutet, dass die Spannung mit jedem Konkurrenten steigt, je näher es gegen Schluss an die Führenden der Zwischenrangliste herangeht.